Strategie der kleinen Schritte

Wie funktioniert sie also nun, die Strategie der kleinen Schritte?

Man setze das Suchtverhalten zeitweise bzw. bei einzelnen Gelegenheiten aus.

Es geht nicht darum, dass Suchtverhalten möglichst lange oder dauerhaft auszusetzen.

Sondern es geht darum, einzelne Suchthandlungen bewusst wegzulassen und sich dann offen mit dem zu konfrontieren, was die Sucht ansonsten ersetzt.

Was bedeutet das?

Wie bereits ausführlich erläutert, dient Sucht dazu, etwas anderes zu kompensieren und zu verdecken: Es sind Gefühle von Unerfülltheit, Sinnlosigkeit, lange Weile und Tristesse.

In dem Moment, wo man auch nur eine Suchthandlung aussetzt, wird man sofort damit konfrontiert: Das Leben erscheint freudlos und traurig. Man wird vielleicht sogar das Gefühl haben, dass es nun überhaupt gar keine Freude mehr gibt im Leben.

Diesen Gefühlen muss man sich offen stellen!

Normalerweise wird es immer einen Drang geben, solche Gefühle auf irgendeine Weise möglichst schnell loszuwerden. Das ist ja genau auch die Grundlage von Sucht.

Und hier geht es jetzt aber darum, diese Gefühle ganz hochkommen zu lassen, sich diesen Gefühlen zu öffnen und sich voll mit diesen Gefühlen zu konfrontieren.

nächstes Kapitel: Negative Gefühle